Meine Geschichte (ausführliche Version)

Ok, du bekommst jetzt hier nicht meine ganze Lebensgeschichte präsentiert.

Aber sicher interessierst du dich, wie ich das geworden bin, was ich jetzt bin. Gleich vorweg, ich bin eine wirklich überzeugte Gegnerin von Gewalt gegenüber anderen Lebewesen. Das gilt gegenüber den menschlichen und tierischen Mitgliedern der Familie/Gesellschaft. 

 

 „Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen.“

(Zitat von Isaac Asimov)

Alles begann (2005) mit unserer Luna. Wir sind damals völlig naiv losgezogen und haben einen Hund von einem privatem Vermehrer gekauft. Ein Parson-Jack-Russel Terrier. Wir wussten (aus Internet und Co) nur, dass dieser Hund viel Beschäftigung benötigt. Das taten wir. Wir machten wirklich viel. Leider war sie im ersten Jahr oft krank. Niemand sagte uns, dass wir zuviel mit ihr machten.

Mein Wissen für ihr Training holte ich mir von den Vereinstrainern und dem Internet. Wir hatten auch mehrere Bücher. Sie liebte Tricks und Agility. Leider wurden wir nach Feststellung einer leichten Hüftdysplasie vom Verein gebeten auf das Training zu verzichten, obwohl wir das Ok der Tierärztin hatten. Vielleicht eignete sie sich nicht mehr für den Wettkampf oder vielleicht war ich der Grund – ich weiß es nicht…

Ab ca. 2013 nahmen wir für eine Tierschutzorganisation immer wieder Hunde aus dem Ausland bei uns auf, die wir dann an Familien in Deutschland weiter vermittelt haben. Die meisten dieser Hunde waren nur unsicher bis ängstlich, was aber nicht verwunderlich war. Während dieser Zeit „bildete“ ich mich über TV-Sendungen zum Thema Hundetraining weiter. Ich bildete mir ein, dass ich mir, ohne viel Geld auszugeben, das nötige Wissen aneignen kann. Das klappte bei den meisten Hunden, die ich damals betreute, sehr gut.

Dann jedoch übernahm ich einen Hund, der vorher schon durch 6 Pflegestellen gereicht wurde. Mit ihm kam ich mit meinem damaligen „Wissen“ an meine Grenzen. Im Nachhinein weiß ich jetzt, dass ich nur Methoden nachgeahmt hatte, anstatt die Ursachen zu finden und das Training und mein Verhalten dem Hund anzupassen. Wir fanden später eine liebe Familie, die keine Hunde hatte und mit seiner Angstaggression gut umgehen konnte.

Im März 2014 mieteten wir ein Gelände bei Obereschach, der als stundenweise mietbarer Hundeauslauf gedacht war. Dieser wurde gut genutzt. Den Rekord stellten unsere Besucher am Karfreitag auf. 28 Hunde von ganz klein bis groß vertrugen sich auf den 2000m² mehr oder weniger gut. Für uns, die wir uns verantwortlich sahen, dass zwischen den Hunden nichts passiert war dieser Tag sehr anstrengend. Mit meinem Wissen und Erfahrungen jetzt würde ich das auf gar keinen Fall wieder so machen. Für die Hunde war das purer Stress. Aber wie gesagt, dass war mein Wissen aus TV und Büchern….

Die stundenweise Vermietung wurde bald von der Stadt untersagt, weil sich das Grundstück im baurechtlichen Außenbereich befand und dort kein Gewerbe erlaubt sei. Stundenweise Vermietung ist Gewerbe. Wir vermieteten dann nur noch langfristig privat. 

Im März 2015 übernahmen wir von einer Tierschutzorganisation unseren Odin. Ein Schäferhundmischling aus Spanien – 8 Monate alt. Er war nicht ängstlich, aber sensibel. Leider hatte er eine Spondylose und dadurch sicherlich große Schmerzen, zeigte diese aber nicht. Im Nachhinein betrachtet, hat dies unter anderem zu seinem später recht starken Aggressionsverhalten geführt. Behandelt wurde er wegen einem Beckenschiefstand. Leider haben weder die Tierärztin noch die Physiotherapeutin dies geahnt. Wir natürlich auch nicht. Wir behandelten ihn ganz normal, ließen ihn mit anderen Hunden Kontakt aufnehmen und spielen, bis es irgendwann mal zum Ende der Jugendentwicklung zu einer Beißerei kam. Ein weiterer Zwischenfall sorgte dann dafür, dass ich mich wieder intensiver um Wissen im Hundetraining bemüht habe. Diesmal ging es um Aggressionsverhalten.

2015 war auch das Jahr in dem ich letztmalig versucht habe, mich einem Verein anzuschließen. Außerdem wollte ich mit dem Odin etwas Nützliches tun. Wir schlossen uns der Rettungshundestaffel Villingen an. Ich merkte hier bald, dass der Umgang im Training für mich und mein Sensibelchen Odin teilweise zu grob war.

Im Jahr 2015 betreute ich für eine Bekannte über mehrere Wochen eine junge Schäferhündin. Sie war auch so ein Hund, bei dem die üblichen Ratschläge, die man so aus TV und von Bekannten hört, nicht fruchteten. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass ich das Problem verschlimmert hatte.

Das war der Moment an dem ich es endlich genau wissen wollte. Ich entschloss mich, die wirklich (für mich teure) Ausbildung zum Hundetrainer zu machen. Das Fernstudium der ATN war für mich praktisch, da ich nicht längere Zeit an einem Ort eine Schule besuchen musste. Die praktischen Seminare mit Hund waren immer am Wochenende und für mich gut machbar. Anfangs war meine Motivation einfach nur mehr zu wissen. Fundierte und gründliche Kenntnisse, die mir es ermöglichen, die vielen Methoden, die man überall liest und hört, zu beurteilen.

Je mehr ich über das Hundetraining lernte, um so mehr war mir klar, dass ich ihn Villingen-Schwenningen ein alternatives Training anbieten könnte und sollte.

Nachdem ich die Erlaubnis des Veterinäramtes (§11) hatte, begann ich im Einzeltraining mit Hundehaltern, deren Hunde problematische Verhaltensweisen zeigten, zu arbeiten. Einige dieser Hunde mit Leinenaggression gegenüber Hunden, begannen mit diesem Verhalten im Junghundealter. Eine Frage war dann auch immer dabei, ob sie in einem Welpenkurs waren. 8 von 10 Kunden bejahten diese Frage. Ich kannte zwar aus meiner Zeit in Hundevereinen die Welpenkurse und fand die eigentlich in Ordnung. Daraufhin schaute ich mir die Welpenkurse in der Umgebung an und wusste, dass ich mit einem Welpenkurs starten musste.

Übrigens:

Die Zulassung des Veterinäramtes, die nötig ist, wenn man gegen Entgelt Hunde ausbildet oder Menschen anleitet ihre Hunde zu trainieren, habe ich kurz nach Beginn des Studiums schon gemacht. Für diese Zulassung (§11) ist eigentlich nur ein wenig Grundwissen über positives Training nötig. Zumindest in Baden-Württemberg. In anderen Bundesländern muss man eine ordentliche Ausbildung nachweisen. Ich wünschte, das würde auch in Baden-Württemberg eingeführt werden. Jeder, der diese Erlaubnis hat, darf sich auch ohne Ausbildung, Hundetrainer, Hundeverhaltensberater oder Hundeverhaltenstherapeut nennen und damit Geld verdienen.

2016 holten wir den Ares (Sloughi-Mischling) zu uns, der sehr stressintolerant war und dem zusätzlich frühzeitige Prägung auf den Menschen fehlte. Durch ihn lernten wir täglich, was Stress mit einem Hund machen kann und das die Sozialisierung auf den Menschen nach der 16. Lebenswoche nachgeholt werden, aber bei fremden Menschen nie eine ordentliche Sozialisierung im frühen Welpenalter ersetzen kann.

Zu mir kamen in Folge immer mehr Kunden, die nicht einfach ein Leinenführigkeitsproblem hatten oder deren Hunde einfach nur nichts gelernt hatten. Es gab Hunde, mit denen man nicht einfach etwas trainieren konnte und das Problem war weg. Ursachenforschung für problematisches Verhalten war immer öfter nötig. Dazu reichte aber die Hundetrainerausbildung nicht aus. Daher entschloss ich mich die Hundeverhaltensberatung direkt im Anschluss zu machen und weil auch immer wieder psychosomatische, stress- oder altersbedingte Probleme auftauchten, folgte daran die Ausbildung oder besser Weiterbildung zur Hundeverhaltenstherapeutin. Diese ist (Stand Juni 2022) in den Lektionen erfolgreich abgeschlossen. Die nötige Prüfung, um sich Hundeverhaltenstherapeut der ATN nennen zu dürfen, folgt im Februar 2023.

 

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